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Antike Politik im Handformat - Köln ist einer der wenigen Städte im Norden des Römischen Reiches, welches mittelbar mit der Familie des römischen Kaisers und Princeps Augustus (31 v.Chr.-14 n.Chr.) in Verbindung stand. Marcus Agrippa (62 – 12 v.Chr.), römischer Heerführer, Vertrauter und später Schwiegersohn von Augustus veranlasst schließlich in seiner Funktion als Statthalter von Gallien die Ansiedlung des rechtsrheinischen Germanenstamm der Ubier an das linksrheinische Ufer des heutigen Köln. Die neue Stadt der Ubier wurde Oppidum Ubiorum genannt. Sie waren den Römern freundlicher gesonnen als der von Caesar (100 – 44 v.Chr.) vernichtete Stamm der Eburonen, welche als die germanischen Ureinwohner der Kölner Bucht angesehen werden können.

Nicht ganz geklärt ist das Gründungsjahr der Oppidum Ubiorum, da in überlieferten Schriften nicht erkennbar ist, ob Agrippa während seiner 1. oder 2. Statthalterschaft in Gallien (39/38 sowie 19 v. Chr.) die Ubier offiziell als Bundesgenossen des römischen Imperiums aufnahm.[2]

Die Darstellung wichtiger politischer Größen Roms sowie römischer Gottheiten in Form von kleinen Statuetten und Mini-Büsten scheint kein Einzelfall gewesen zu sein. Sie waren durch ihre „handliche“ Größe ideal, und passten in jedes Gepäck. Vielleicht in das von Soldaten oder sehr viel wichtigeren Personen, die in andere Provinzen des Imperiums reisen mussten.

Beispielsweise ein Schiefer-Köpfchen aus Ägypten, welches in derselbigen Vitrine Nr. 13 liegt, in der auch das Augustusköpfchen aufbewahrt wird. Es ist das älteste Porträt in dieser Vitrine und stammt aus dem 3 Jh. v. Chr. Es zeigt einen hellenistischen Herrscher. Obwohl das 3,4 cm große Köpfchen (Scheitel bis Kinn) Köln als Fundort aufweist, nimmt man an, dass es ein Mitglied aus der Ägyptischen Ptolemäerdynastie darstellt.

Ein 4 cm (Ø) Orden aus blauem Glas (Anfang 1. Jh. n. Chr.) ist ein besonders anschauliches Beispiel für römische „Politik im Handformat“. Auf ihm wird der jüngere Drusus (13 v.Chr. – 23 n.Chr.) mit seinen Zwillingssöhnen dargestellt. „In Bronze gefasst wurden solche Medaillons (phalerae) als Auszeichnung an der Uniform getragen.“[4]

Das Relieffragment wurde 1953 bei Ausgrabungen im Rathaus gefunden und zeigt den römischen Princeps Augustus. Nicht auszuschließen ist die Vermutung, dass jene Darstellung zur Ara Ubiorum gehörte, die man „heute südlich der Fundstelle des Fragments vermutet“.

[2] Vgl. Gerta Wolff, Das Römisch-Germanische Köln. Führer zu Museum und Stadt, Köln 20056, 48 und 49 Abb. 45.

[4] Vgl. Gerta Wolff, Das Römisch-Germanische Köln. Führer zu Museum und Stadt, Köln 20056, 48 und 49 Abb. 48.

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